Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand?

Nein, so die Autoren Klaus Merten und Klaus Kocks der Publikation „Vor dem Gesetz. Ort und Bedeutung der Litigation-PR“.
Franz Kafka hat als tragischen Raum der Moderne das unfreiwillige Verharren der Gerechtigkeitssuchenden „vor dem Gesetz“ beschrieben. Litigation-PR ist der systematische Versuch, diesen Raum in der Mediengesellschaft intentional und appellativ zu gestalten. Mediengesellschaft ist nicht nur die Epoche, in der das Medien- oder Kommunikationssystem zum führenden Teilsystem der Gesellschaft avanciert, sondern auch jene Epoche, in der Kommunikation in exponentialem Wachstum immer neue Einsatzfelder erobert. Die Evolution der Medien beschleunigt nach wie vor, derzeit vor allem im Bereich des Internets als sogenannte „Online-Medien“. Neue Medien begünstigen neue Formen der Kommunikation, neue Themen, vor allem aber neue, historisch nur Kleingruppen vorbehaltene Erreichbarkeiten.
Institutionell waren es zu Anfang Politik und Wirtschaft, bei denen das Management im Sinne von Werbung und Rufpflege immer mehr auf Kommunikation gesetzt hat; so gibt es mittlerweile ein originäres Kommunikationsmanagement, das nicht nur für die Unternehmensführung und das Issues-, Change- und Krisenmanagement, sondern mittlerweile auch für rechtliche Belange aller Art eingesetzt wird: Litigation-PR.
Hierzu ist die Publikation „Vor dem Gesetz. Ort und Bedeutung der Litigation-PR“ von Klaus Merten und Klaus Kocks mit einem Vorwort von Jan Niklas Kocks erschienen. Es widmet sich der theoretischen Perspektive dieser jüngsten Entwicklung des Kommunikationsmanagements sowie den besonderen, rechtsbezogenen Feinstrukturen von Litigation-PR, die ein besonderes Management einfordert.
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Das vollständige Buch „Vor dem Gesetz. Ort und Bedeutung der Litigation-PR“ können Sie hier kostenlos herunterladen.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT (Jan Niklas Kocks) |
13 | |
Bestimmung des Themas |
21 | |
1. |
Theoretische Grundlagen |
25 |
1.1 |
Literarische Präambel |
25 |
1.2 |
Theoretische Zugänge |
28 |
1.3 |
Reflexivität |
28 |
1.4 |
Kollektive Strukturen |
31 |
2 |
Kommunikation |
35 |
2.1 |
Der Prozess der Kommunikation |
35 |
2.2 |
Wirkungen von Kommunikation |
38 |
2.2.1 |
Argumentation |
40 |
2.2.2 |
Persuasive Kommunikation (Überredung) |
42 |
2.2.3 |
Überzeugung |
43 |
3. |
Öffentlichkeit |
53 |
3.1 |
Typen von Öffentlichkeitsarbeit |
55 |
3.1.1 | Typ a: Öffentlichkeit als Face-to-Face-Kommunikation (encounter) | 55 |
3.1.2 | Typ b: Veranstaltungsöffentlichkeit | 59 |
3.1.3 | Typ c: Zufällig sich einstellende Öffentlichkeiten (Masse, crowd) | 62 |
3.1.4 |
Typ d: Mediale Öffentlichkeit (disperses Publikum mit fiktionalen Anwesenden) |
62 |
3.2 | Struktur von Öffentlichkeit | 68 |
3.3 |
Funktionen von Öffentlichkeit |
70 |
3.4 | Gefährdung von Öffentlichkeit | 72 |
4 |
Öffentliche Meinung |
75 |
4.1 |
Meinung und Öffentliche Meinung |
75 |
4.2 |
Öffentlichkeit und öffentliche Meinung |
77 |
5 |
Reputation |
78 |
6 |
Kommunikation und Recht |
83 |
6.1 |
Historische Aspekte |
83 |
6.1.1 |
Epoche der illiteraten Gesellschaften |
85 |
6.1.2 |
Epoche der literaten Gesellschaften |
86 |
6.1.3 |
Recht in der Mediengesellschaft |
90 |
6.2 |
Public Relations |
91 |
7 |
Recht begleitende Kommunikation (Litigation-PR) |
94 |
7.1 |
Zum Begriff der Litigation-PR |
94 |
7.2 |
Anfänge von Litigation-PR |
95 |
7.2.1 |
Die klassische Alternative (Juristische Auseinandersetzung) |
97 |
7.2.2 |
Skandalisierung |
98 |
7.2.3 |
Prozessvermeidende Kommunikation |
99 |
8 |
Medien bei Gericht |
103 |
8.1 |
Medien, Beklagte und Kläger |
104 |
8.2 |
Medien und Staatsanwälte |
107 |
8.3 |
Medien und Zeugen |
108 |
8.4 |
Medien und Schöffen (in den USA: Jury) |
110 |
8.5 |
Medien und Richter |
111 |
8.6 |
Funktionen von Litigation-Management |
113 |
8.6.1 |
Schutz der Reputation |
114 |
8.6.2 |
Soziale Kontrolle durch Litigation-PR |
117 |
9. |
Phasen des Litigation-Management |
121 |
9.1 | Medienberichterstattung (media coverage of the trial) | 122 |
9.2 |
Überredung in der Eröffnungsphase (courtroom persuasion by way of opening statement) |
126 |
9.3 |
Direct examination |
128 |
9.4 |
Das Kreuzverhör (cross-examination) |
129 |
9.5 |
Schlussbemerkungen (closing arguments) |
129 |
10. |
Zur Ausdifferenzierung von Recht und Öffentlichkeit |
130 |
10.1 |
Phase 1: Von den Anfängen bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. |
132 |
10.2 |
Phase 2: 5. Jhdt. v. Chr. – 13. Jhdt. n.Chr. |
133 |
10.3 |
Phase 3: 13. Jhdt. – 1848 |
134 |
10.4 |
Phase 4: 1848 – 1949 |
136 |
10.5 |
Phase 5: 1949 – 1982 |
137 |
10.6 |
Phase 6: Litigation-Management (1982 ff.) |
140 |
11. |
Gericht und Theater |
145 |
11.1 |
Die Unabhängigkeit der Richter |
149 |
12. |
Zur Zukunft von Litigation-Management |
159 |
12.1 |
Risiken beim Einsatz von Litigation-PR |
163 |
12.2 |
Chancen für den Einsatz von Litigation-PR |
167 |
12.3 |
Öffentlichkeit und Gericht |
174 |
12.4 |
Schluss |
179 |
ANMERKUNGEN | 184 | |
LITERATUR | 205 | |